Erfahrungsbericht: Ärzte vertrauen bei Diagnose blind auf Impfpass
Aus einem Leserbrief:
Zu Ihrer letzten Ausgabe (Beitrag Nr. 4) möchte ich mal eine Geschichte aus der Klinik, in der ich gearbeitet habe, betragen. Ich hoffe sie ist interessant.
Ich habe in einer kleinen Privatklinik in der Nähe von München gearbeitet. Eines Tages wurde ein ca. 17-jähriges Mädchen eingeliefert, mit unspezifischen Krankheits-Symptomen: Allgemeine Schwäche, Fieber, sie war einfach richtig krank. Die Eltern machten sich große Sorgen und brachten sie zu uns in die Klinik, weil ihr Hausarzt auch nicht weiter wusste.
Bei uns wurde sie gleich mal isoliert, und wir (das gesamte med. Personal) durften nur in Schutzkleidung und mit Mundschutz zu ihr Kontakt haben. Unsere Ärzte waren auch ratlos, sie haben alle möglichen Blutuntersuchungen angeordnet.
Ich sollte zur Pflegeanamnese zu ihr: Also volle Montur, und das im Hochsommer. Ich habe die Vitalwerte aufgenommen, da mein Kind aber grade Masern durchgemacht hatte, wollte ich auch in ihren Mund schauen und hab ihre Lymphknoten abgetastet - was aber eigentlich nicht meine Aufgabe war. Mein Verdacht: MASERN.
Ich hab mit meinen Kollegen besprochen, was ich vermute, aber die lachten nur, da ja der Impfpass vorlag und sie durchgeimpft war. Ein Assistenzarzt hörte das zufällig und ließ noch ein paar weitere Untersuchungen machen. Nach 2 Tagen war klar: Es waren die Masern. Na so was!
Mir war wieder mal klar, dass die Ärzte bei voll geimpften Kindern gar nicht auf die einfache Idee einer Kinderkrankheit kommen, wenn es im Erwachsenen-Alter zu einer Krankheit kommt, die eigentlich eine "harmlose" Kinderkrankheit ist, erst recht nicht wenn sie ja eigentlich "geschützt-geimpft" sind.
Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Kampf
C. V.
zwei ungeimpfte Kinder, ein ungeimpftes Enkelkind
Arzthelferin, Med.-Techn.-Assistentin, Heilpraktikerin